Willkommen beim ehemaligen
Renn-Club Nebelbach

1923  -  85 Jahre  -  2008

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  Geschichte

 

  RCN Trikot ab 1993
  vorne   hinten

 


Nachfolgend eine kleine Zusammenfassung
über die vergangenen
85 Jahre RCN bis zur Auflösung am 12. Januar 2008.
 

 

Um das Rad nicht nochmals neu zu erfinden, lassen wir uns berieseln mit den
interessanten Schilderungen aus der Feder von Ernst A. Ingold und
anderen bislang unentdeckten Autoren.
Viel Vergnügen!
 

Emil Richli's Todessturz - Auffahrt, 10. Mai 1934 - Rennbahn Örlikon
RCN in Stahringen (D) 1928

 

RCN-Familie 1930

 

 

 

Forchrennen 1931 (Forch-Rüti-Meilen-Zürich), 30. März 1930, Start um 06:30 Uhr

 

 

 

Strassenrennen in Arlen (D), 1928

 

 

Gründungsmitglied Alfred (Schnägg) Sonner (links), Ernst Ruch ab 1949 Ehrenpräsident

 

 

 

 

 

 

 

Gründung des Renn-Club Nebelbach

Ein rauer Wind weht, am 7. November anno 1923, die Kragen hochgeschlagen, in Gedanken versunken und dennoch ist allen klar: "Ein grosser Moment wird kommen!" Was aber die 3 goldenen Lettern an diesem Mittwoch bewirkten, auslösten und Geschichte schrieben, das konnte sich keiner vorstellen.

An diesem Mittwoch, haben sich mit den Gebrüder Emilio und Sepp Richli, Alfred Ruch, Arnold Benz, Eugen Gans, Karl Gack, Fritz Mathis, Alfons Westhauser, Christoff (Alfred) Sonner, die 9 tatkräftigsten Initianten und Gründer an der „Wiege“ zur Gründung vom Renn-Club Nebelbach eingefunden.

Die Ideen für eine Gründung eines "Velo-Clubs" sind im Seefeld auf dem legendären Balken am Nebelbach zustande gekommen. Jedoch blieben alle Anstrengungen um Anerkennung und Aufnahme in den SRB als autonome Bundessektion auf der Strecke. Der RC Nebelbach wurde kurzerhand als wilder Club abgestempelt, und das sollte so bleiben bis zum jüngsten Tag.

Turbulente Zeiten haben sich abgelöst mit Niederlagen und Erfolgen, Siege wurden gefeiert, viele berühmte Rennfahrer haben diese Clubfarben mit Glanz und Gloria vertreten. Heute, an diesem 12. Januar 2008, zählt der Zürcher Club noch 53 Mitglieder.

 

Abriss

Wie in allen Sportvereinen brachte auch im RCN der zweite Weltkrieg einen Rückgang der sportlichen Aktivität, wobei besonders die Kontakte mit den Kameraden im süddeutschen Raum gezwungenermassen gänzlich abbrachen. Aber auch während dieser schwierigen Zeit bewährte sich der Nebelbach-Geist und ein reduzierter Sportbetrieb wurde aufrechterhalten. Die Nachkriegszeit brachte wieder einen Aufschwung mit verstärkter Aktivität und einige später prominente Rennfahrer  (Clerici, Rudolf, Tiefenthaler usw.) verdienten sich die Sporen im RCN ab.

Bis Mitte der fünfziger Jahre vermochte sich der RCN seinen Namen als aktiver und unternehmungslustiger Renn-Club zu halten. Langsam machten nun jedoch die Folgen jahrelanger, gleichförmiger Führungspolitik durch einen beunruhigenden Mitgliederabgang bemerkbar. Über eine lange Zeit waren die gleichen Leute an der Vereinsspitze und eine Nachwuchsförderung auf Führungsebene wurde unterlassen. Der eigentliche Tiefpunkt war 1960 erreicht, als der RCN nach zwei ausserordentlichen Generalversammlungen vor der Auflösung stand. Retter in der Not waren einige beherzte Mitglieder mit Walter Frick an der Spitze, die es nicht zulassen wollten, dass der RCN ein derart unrühmliches Ende nehmen sollte. Mit neuem Elan ging es weiter, ein Beweis, dass sich der wahre Nebelbach-Geist nicht so schnell unterkriegen lässt und auch imstande ist, schwere Zeiten zu überwinden. Durch die Berufung junger Mitglieder in den Vorstand wurde eine Kontinuität in der Clubführung erreicht, die sich überaus zum Nutzen der Mitglieder auswirkte. Mit einer modernen und attraktiven Gestaltung der Clubmeisterschaft und intensiver Pflege der Geselligkeit wurden in den letzten Jahren wieder Beteiligungszahlen erreicht, die mancher ehrwürdigen SRB-Sektion zur Ehre reichen würde. Gegenüber früher traten die ganz jungen Fahrer zahlenmässig stark in den Hintergrund, weil für sie der RCN als dem Verband nicht angehörender Club, keinen Anreiz bietet. Umso mehr fühlen sich die Sportskameraden mittleren Alters zum Nebelbach hingezogen und bilden den für jeden Club unentbehrlichen geselligen Kitt, der sich auch ausserhalb des sportlichen Bereichs bewährt.

Mit Walter Frick und Max Wyssling als Präsidenten musste eine Durststrecke von 10 Jahren zurückgelegt werden. Als 1969 Robert Frick in die Fussstapfen seines Vaters trat und die Vereinsleitung im RCN übernahm, ging es wieder aufwärts. Röbi gelang es, in Albert Hassler einen namhaften Sponsor zu finden, der den RCN mehrmals mit vierstelligen Zahlen unterstützte. Davon profitierte zweifellos unser Rennbetrieb, zählten doch die Clubrennen im RCN zu den härtesten in Zürich.

Nach dem goldenen Jubiläum trat Robert Frick zurück, fand aber für seine Nachfolge guten Nachwuchs in Fritz Ruch jun. Er hat die weiteren 10 Jahre bis zum 60-jährigen bestehen des RCN auf seine Art geprägt. Geselligkeit und Zusammenhalt war sein Streben, was er mit Erfolg erreichte. Klausfeier, Üetlibergbummel, Kegeln, Klausentour etc. wurden in diesem Jahrzehnt zur Tradition. Nach den Clubrennen blieb man noch in der Beiz zum gemeinsamen Trunk. Kollegialität war trotz sportlicher Rivalität im RCN grossgeschrieben. Dies beweist der praktisch sturzlose Verlauf aller Clubmeisterschaften. Aber auch im administrativen Bereich war man tätig. So wurden die Statuten überarbeitet und der heutigen Zeit angepasst.

Was sich in den fünfziger Jahren abspielte, wollte Fritz Ruch tunlichst umgehen, bedingt auch durch die berufliche Neuausrichtung mit der Betreuung der Sportanlage Wisacher in Regensdorf, gab Fritz seinen Rücktritt als Präsident. Umsichtig und mit gutem Gespür für die richtige Wortwahl stellte er mit Bruno Steiger einen jungen Präsident, dem er bis zur jüngsten Stunde anfangs als Götti, danach als Berater und mustergültigen Helfer fungierte.

In der Epoche der 80er Jahren brachte so manch neues Ding einen Umbruch im Denken, beim Handeln und in der Ausübung der Freizeitgestaltung. Früher mit einem spitzigen Bleistift ausgestattet, hilft jetzt die elektrisch angetriebene Schreibmaschine weiter und bereits wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt: "Der Personal Computer wird kommen und alles wird besser". Die Entwicklung hat rasante Spuren hinterlassen, zur Freude der einen und zum Leidwesen der anderen.

Bruno Steiger nahm sich der Aufgabe sehr gewissenhaft an und führte das Geschen des RCN im Stiele von Fritz Ruch weiter. Der Aufschwung sowie die neuen Möglichkeiten werfen auch ihre Schattenseiten und machen den einst hoch im Kurs stehenden Frühjahrs-Clubrennen grosse Konkurrenz. Was kommen musste ist gekommen, das Umdenken brachte auch den RCN aus den Fugen. Durch die verlockenden Alternativen sah sich die Vereinsleitung gezwungen, die bestehende Clubmeisterschaft (8 Clubrennen) abzuändern und einen neuen Modus einzuführen, in dem sich nicht nur die Rennfahrer sondern auch alle Mitglieder an der so genannten internen Clubmeisterschaft (14 Veranstaltungen) beteiligen können. Zu erwähnen sei auch dies, die RCN Rennfahrer werden nicht nur müde sondern auch älter. Der viel zitierte goldige Nagel kam zum Zuge, die jungen Rennfahrer frönten sich in anderen Vereinen oder anders ausgedrückt, die Aktiven werden passiver und der Bestand der Mitglieder wurde zahlenmässig kleiner. Ketzerisch in die Runde gestellt: Was wäre wenn man sich die erwähnte geschriebene Passage aus den Fünzigerjahren in Erinnerung gerufen bzw. umgesetzt hätte?

Der bereits alt eingesessene Vorstand des RCN verlagerte langsam die sportlichen Aktivitäten auf die Seite der geselligen Anlässe. Auch ein mehrmaliger Appell an die Mitglieder brachte nicht den erhofften Schwung zurück in die einst blühende Ära des RCN. Das Vereinsschiff blieb knapp auf Kurs, zu den gegebenen Umständen jedoch steht's etwas in Schräglage versetzt.

Findige Leute gab's schon immer, auch jene, welche sich eine goldige Nase verdienen wollten. Ein Aufschrei gellt durch die Welt, die Jahrhundertwende bringe ungeahnte Probleme - absichern und versichern lautete die Devise. Die Natur interessierte sich mitnichten über den von Menschen fiktiv bestimmten Kalender und die Zeit bleibt bekanntlich auch nicht stehen. Wir stimmen, bestimmen, verändern und beeinflussen das Geschehen, so auch im Renn-Club Nebelbach.

Das welt weite Netz der virtuellen Verbindungen hat auch den RCN aufgenommen. Das Geschehen, die Vereinsaktivitäten sowie die berühmt berüchtigten Geschichten des RCN, konnten auf der grossen weiten Welt angelugt oder auch bestaunt werden.

Das letzte Aufbäumen mit der letzten Hoffnung verbunden, dadurch die ersehnte Blutauffrischung durch neue Mitglieder zu erfahren … blieb aus.

So oft Gold nach aussen glänzen mag, so oft sieht's innen ganz anders aus. Oft steht auch das Materielle über dem Zwischenmenschlichen. Viel zu oft verbissen statt beschwingt mit der Leichtigkeit des Seins. Die Erlösung, die Stimme aus dem Plenum ordert dem Vorstand, sich Gedanken zu machen für den weiteren Verlauf des RCN in allen Belangen. Der Vorstand stellte der Generalversammlung am 12. Januar 2007 den Antrag, den Verein am 12. Januar 2008 an einer a.o. Generalversammlung unter den gegebenen Umständen aufzulösen. Antrag gutgeheissen, jetzt geht's an das Eingemachte, d. h. die letzten Stunden während der 85. GV in einer würdigen Messe zu zelebrieren. Arbeit ist angesagt, eine Menge Arbeit.

Generalstabsmässig hat das Duo Fritz Ruch und Bruno Steiger die Finanzen hochgerechnet, Pro und Contra abgewogen, die Wortwahl der Einladung kreiert, den Apéro zusammengestellt, etwas erlesenes aus der Küche gewählt und, den Ablauf der letzten Versammlung durchleuchtet. Ein langer und steiniger Weg, halbe Sachen haben keine Gültigkeit und so biss Mann oft in den sauren Apfel (mitunter ein Spruch von Fritz Ruch).

Im 85. Jahr war fertig mit lustig oder rund 732'600 Tage beschied uns der RCN so manch schöne Stunden, Fröhlichkeit, sportliche Höhepunkte, Kameradschaft, aber auch Leid und Sorgen.

12.01.2008, 17:00 Uhr - der RCN lädt ein letztes Mal zur Generalversammlung, ja zu einer Ausserordentlichen beginnend mit einem Apéro, um sich etwas einzustimmen. Die Traktandenliste ist kurz, die letzten Münzen werden umgesetzt in ein anständiges Essen, die Fahnen stehen auf Halbmast. Ein letzter Gruss, ein grosses Dankeschön an alle - Deckel zu meine Ruh lieber Renn-Club Nebelbach.


Jetzt kann sich der geneigte Leser einigen Passagen
aus dem Leben des RCN widmen,
auch dazu wünschen wir viel Vergnügen.

 

Emil Richli,1923 Mitgründer des RCN

Hervorgegangen ist der untersetzt kräftige Emil Richli aus dem im Zürcher Seefeld und im Tiefenbrunnen beheimateten „wilden“ Rennclub Nebelbach, in dessen grün-schwarzen Trikots sich gar manches Nachwuchstalent entfaltete. Den Nebelbächlern liess Richli Erfahrung und Wissen stets zukommen. Er war überhaupt sehr hilfsbereit, so scheute sich Emil Richli nicht, an der von Paul Egli gewonnenen Strassen-Weltmeisterschaft 1932 als Pfleger tätig zu sein.

 

Emil Richli’s Todessturz

Am Auffahrtstag, 10. Mai 1934, fanden auf dem von mehr als 12'000 Zuschauern umsäumten Zementoval der offenen Rennbahn Oerlikon die Schweizer Bahnmeisterschaften statt. Sehr viele Zuschauer waren allein wegen des Profisprinter-Duells zwischen Lehrmeister Emil Richli und seinem grossgewachsenen Schüler Sepp Dinkelkamp (der in der Folge bei den Profis sechsmal hintereinander Champion werden sollte) gekommen.

Dinkelkamp hatte den ersten Finallauf mit einem langen Spurt von der Spitze aus gewonnen. Der Sieger führte im zweiten Lauf nach dem Glockenzeichen, als Richli zu seinem gefürchteten Antritt in der vorletzten Kurve ansetzte. Dies beim Innenvorstoss mit solch explosiver Kraft, dass das Rennvelo "zerrissen" wurde und durch die Wucht des Druckes noch ein Reifen platzte. Beim Sturz auf den Beton zog sich Richli eine Kleinhirnquetschung zu. Aber auch Kunst und Können der Ärzte vermochten es nicht zu verhindern, dass "Emilio" zwei Tage später, am 12. Mai 1934, verstarb. Sein Abschied glich einem Staatsbegräbnis.


Drehen wir zuerst einmal die Zeitmaschine etwas zurück und
lassen uns die Verhältnisse wiedergeben, also
zu jener Zeit vor der Gründung  des RCN.

 

Damals …

Gewiss, die Wiederankurbelung des Radrennbetriebs war mit einigen Hindernissen und Widerständen verbunden. Der 1. Weltkrieg hatte nicht nur immense Blutopfer gefordert, eine Unzahl vor dem erfolgreicher Rennfahrer wurde betrauert. Darüber hinaus befanden sich Frankreich und Deutschland trotz dem abgeschlossenen Versailler Friedensvertrag auf dem Gebiet der sportlichen Beziehungen weiterhin im Kriegszustand, was vor allem dadurch zum Ausdruck kam, dass notabene die Deutschen jahrelang von den Weltmeisterschaften ausgeschlossen blieben! - Wenn wir von den Kriegsgeschehnissen verschont blieben, unser Radsport dank der hinüber geretteten Leistungsfähigkeit unserer Vorkriegs-Champions den Wideranschluss leichter als vielerorts erwartet wieder herstellen konnte, wozu die lange Jahre mehrheitlich brachgelegene Rennbahn Oerlikon wesentlich beitrug, mussten wir gleichwohl mit Hindernissen verschiedenster Natur fertig werden …

 

Diskrepanzen ...

Während zum Beispiel der Eidgenössische Turnverein und der Fussball-Verband alle Anstrengungen in propagandistischer Hinsicht unternahmen, ihre Zukunft darin sahen, möglichst in jedem Dörfchen einen Turnverein, einen Fussball-Club in Aktion zu sehen, frönte der SRB einer gegensätzlichen Politik. Radsport-Club-Neugründungen sahen sich deshalb dem zumeist geschützten Veto bereits bestehender Bundes-Sektionen ausgesetzt und die Aufnahme in den „allmächtigen“ SRB mit Erfolg verhindert.

 

...und Rivalitäten!

Vor allem in Zürich gedieh seit altersher unter den tonangebenden Clubs eine seltene Blüten treibende Rivalität. Die gegenseitige Mitglieder-Abwerbung, der erst in späteren Jahren der Stadtverband einen zuweilen funktionierenden Riegel schob, zählte noch zu den harmloseren „Vergnügen“. An der vordersten Front kämpften vor allem der Velo-Club „An der Sihl“ und der „Radfahrer-Verein Zürich“ um die Hegemonie, anfangs der Zwanzigerjahre zusätzlich geschürt, weil die ehemals vornehmlich dem Saalsport verschriebenen „An der Sihler“ den Beschluss fassten, auch in der Domäne Rennsport eine aktivere Rolle zu spielen, die Fernfahrt „Rund um Zürich“ ins Leben riefen, der allerdings keine lange Lebensdauer beschieden war. Immerhin, als diese prächtige Veranstaltung anno 1919 erstmals ausgeschrieben und durchgeführt wurde, schien sie der „Meisterschaft von Zürich“ gefährlich zu werden. Überdies sah der Radfahrer-Verein Zürich seine geglaubte Vorherrschaft bedroht. Diese Überempfindlichkeit erklärt sich einigermassen durch die Tatsache, dass er genau genommen ein „Kriegskind“ ist: Der Kriegsausbruch im August 1914 deckte nämlich auf, dass die bislang neben dem ADS besonders aktiven Velo-Club „Adler“, die „Radfahrer-Union“ und der Velo-Club „Westphalia“ zu einem grossen Teil als ausländische Radsport-Kolonien betrachtet werden mussten, deren Angehörige zu den Fahnen ihrer mehrheitlich deutschen Heimat gerufen wurden. Und so sahen sich die drei äusserst aktiven Bundessektionen plötzlich zu einer unbefriedigenden Mauerblümchen Rolle verurteilt. Mit dem bekannt werdenden Wachsen der Gefallenenlisten verschlechterten sich natürlich auch die Aussichten auf eine prosperierende Nachkriegs-Zukunft. So blieb schliesslich im dritten Kriegsjahr nunmehr der Ausweg in

die Fusion!

Alle drei im Jahre 1893 gegründeten Clubs vereinigten sich 1917 zum Radfahrer-Verein, der damit auch das Erbe der vom „Adler“ ins Leben gerufenen „Züri-Meisterschaft“ übernahm und zugleich dafür besorgt war, dass sie nach nur zweijährigem Unterbruch, somit schon im ersten „RVZ“-Jahr erneut von sich reden machte, seither getreulich Jahr für Jahr Auflage um Auflage bis zur nunmehr 59. Wiederholung mit grosser Mühe und entsprechendem Aufwand organisiert wurde. Die erwähnte Überempfindlichkeit lag somit auch in der Sorge um die Erhaltung des riesig populär gewordenen Strassenrennens begründet. Darüber hinaus spielte aber auch das Prestige-Denken eine bedeutende Rolle. Begreiflicherweise war der vielseits als Neugründung taxierte RVZ im stadtzürcherischen Radsport nicht mit eitel offenen Armen begrüsst worden. Dies umso weniger, als sich seine „Dirigeants“ auch auf die zunehmende Eroberung von wichtigen Positionen im Dachverband verlegten. Natürlich gingen auch nicht zu bestreitende Verdienste um den Radsport mit einher, die allerdings auch mit dem Nachteil „spurten“, dass der Überheblichkeit Vorschub geleistet wurde. Begreiflich auch, im Blick darauf, dass der Rad- im reinsten Sinne Volkssport war, ist und bleibt, wurde das „Regime“ mit Frack, Stehkragen, Melone und schwerer goldener Uhrkette nicht allseits und mit der erwarteten Ehrerbietung goutiert. Zumal in jenen Zeiten die RVZ-Initialen quasi als „Metropol / Monopol“ identifiziert wurden, sahen sich vorab die Rennfahrer als zweitrangige Mitglieder betrachtet und eingestuft. Dies änderte gleichwohl nichts an der an sich erstaunlichen Tatsache, dass sich die Aktiven vom RVZ angezogen fühlten wie die Motten vom Licht. Auch das pedalende Völkchen der „Nebelbächler“ machte hier keine Ausnahme. Es konnte sich in der „Urzeit“ höchstens die Frage stellen, weshalb nicht analog dem VC Hirslanden, dem VC Neumünster auch ein VC Riesbach gegründet worden sei. Sie wurde wohl deshalb nie aktuell, weil das Nebelbach-Quartier ganz einfach nicht in eine Stadtkreis gegebene Schablone passte und passt. Das „äussere Seefeld“, wie es der Stadtplan erkennen lässt, hat sich in ausgeprägtem Masse den nicht nachzuahmenden Quartiergeist zu erhalten verstanden. Hieraus erklärt sich anno 1923, also vor 85 Jahren die erfolgte Gründung des Renn-Club Nebelbach.


Nun kommen einige Ausschnitte zum Zuge,
ereignet in, um, und mit dem RCN
 

1923 mit goldenen Lettern ...

Es spielt deshalb eine gewisse Ironie mit, dass das Gründungsjahr ausgerechnet mit dem Jahr der besonders Aufsehen erregenden Glanztaten schweizerischer Champion identisch ist, nämlich Heiri Suter’s Siegen in der „Flandern-Rundfahrt“ und in „Paris-Roubaix“, Paul Suter’s Sieg in der Steher-Weltmeisterschaft in Oerlikon, Ernst Kaufmanns blendende Karriere als Sprinter der Extraklasse. Umgekehrt musste allerdings festgestellt werden, dass in jenem Zeitpunkt „Emilio“ und „Bubi“ als späteren besonders sportlichen „Eckpfeilern“ des RCN erst auf den untersten Sprossen ihrer Erfolgsleitern standen und somit bei den Aufnahmeverhandlungen auf dem SRB-Sekretariat nicht als ebenbürtige Partner gewürdigt wurden.

Der Misserfolg am „grünen Tisch“ animierte dafür die zu „Wilden“ Gebrandmarkten zu umso intensiverer Aktivität. Ob anerkannt oder nicht, spielte in der Folge nur eine sekundäre Rolle: die Clubleitung hielt, gestützt auf klar abgefasste Statuten, auf strikte Ordnung. Hinzu gesellte sich eine beispielhafte Kameradschaft. Mancher junge Fahrer, bereits einem seit langem anerkannten Club zugehörend, fand denn auch dort den erhofften Anschluss, der nicht durch Kategorien-Unterschiede beeinträchtigt war. Gewiss, es konnte nicht geleugnet werden: Bei den „Nebelbächlern“ herrschte ein oftmals rauer, dafür umso herzlicherer Ton, der jedoch dem bald legendären „Kitt“ zugute kam, der sich insbesondere als Waffe gegen die steten Anfeindungen bewährte. Diese erklärten sich vor allem dadurch, dass die „Nebelbächler“ mehrheitlich - was die aktiven Rennfahrer anbelangte - dem RVZ angehörten, gewissermassen als „platonische Mitglieder“ mit dem vornehmlichen Zweck, anstandslos in den Besitz der notwendigen Lizenz zu gelangen. Praktisch aber war für sie der „Nebelbach“ massgebend, der die Pläne der SRB-Bundessektion oftmals durch seine hauptsächliche Aktivität im süddeutschen Raum durchkreuzte: Stockach, aber auch Volkertshausen, Arlen, Rielasingen, nahe der Schweizergrenze, sahen die „Nebelbächler“ vorzugsweise zu Gast und man spricht noch heute im „badischen Ländle“ von den „rauschenden Festen“ nach beendigten Rennen, die in der späteren Folge zumeist den einstmals populären Oerlikoner Rennbahn-Speaker, Gusti Weiss, als erfolgreichen Regisseur kannten. Von den Strassenrennen und ihren Resultaten sickerte dagegen kaum jemals etwas bis nach Zürich durch. Man munkelte höchstens dann und wann, dass der Eine und Andere in absehbarer Zeit auch an der Limmat von sich reden machen werde ...

Jedenfalls sah sich die Annahme bestätigt, dass sich die Richli, Dinkelkamp, „Bubi“, Sonner, Mathis, Alfred Ruch, Karl Gack, Willi Vonier ihre ersten Galons „draussen“ abverdienten. Aber auch das Jestettener „Bähnli“ selig spielte eine massgebliche Rolle und erklärt es vor allem, dass bald einmal der Oerlikoner Zement seine besondere Anziehungskraft ausstrahlte. Es konnte daher nicht verwundern, dass sich Emil Richli bereits anno 1924 in die olympische Bahn-Equipe für Paris selektioniert sah, Sepp Dinkelkamp schon als Neunzehnjähriger der RVZ-Meistermannschaft auf der Strasse zugehörte, ehe er definitiv zum Bahnrennsport übersattelte, sich anderseits „Bubi“ Scheuchzer als viel versprechendes Pistard-Talent entpuppte und sich aber auch zusammen mit Fritz Mathis als „enfant terrible“ auszeichnete. In ihrem „Sog“ wuchs eine ganze Schwadron vornehmlich junger Strassenfahrer heran, die Giovanni Sandrini, Capecchi, Cordazzo als wohl Bekannteste der „Nebelbacher Schule“ in der Erinnerung haften Gebliebene, welche Jahre später zu einer eigentlichen Sensation Pate stehen sollten ...

 

Vorerst aber repräsentierte
Emil Richli das eigentliche „porte-drapeau“

des RCN. Sein allerdings nur kurzes Pariser Gastspiel hatte Folgen. Vom dortigen intensiven radsportlichen Betrieb tief beeindruckt, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sein Domizil so rasch als möglich in die Seine-Metropole zu verlegen. Dies deckte zugleich auf, dass er seine Karriere am zielstrebigsten verfolgte. Waren sich doch die Fachleute längst darüber klar, dass insbesondere „Bubi“ über ebenso grosses Talent verfügte, sich darüber hinaus über geradezu phänomenales akrobatisches Geschick auswies. Anderseits konnte er sich jedoch nicht entscheiden, das Zürcher Pflaster mit der Pariser Schule zu vertauschen, das sich als Erfolgzeigende Beispiel seines Clubkameraden nachzuahmen. Cherchez la femme …

Kaum in der berühmten Leuchtenstadt aufgetaucht, fand er schon bei Madame Rosine Piquard, einer vielfach ordengeschmückten Samariterin aus dem ersten Weltkrieg, Gründerin und Präsidentin des „Lutèce-Sportif“, liebevolle Aufnahme und zugleich bei einem dessen Supporters Arbeit und Verdienst, dazu ausgezeichnete Ratschläge, die das Fundament zu seiner glänzenden Karriere bilden sollten, der leider ein allzu schnelles Ende beschieden sein sollte ...

 

Glück, Pech, Glück

wechselten in bunter Reihenfolge. Dank seinem Können zählte er schon bald zur Spitzen-klasse auf den Pariser Pisten. Die Art und Weise jedoch, wie er mit den Publikumslieblingen umsprang, trug ihm insbesondere bei den „Populaires“ auf den obersten Rängen keine Sympathien ein. So erinnere ich mich eines Sprinter-Finals, in dem es Emilio mit drei Franzosen, Galvaing, Beaufrand, Chennevière zu „tun“ hatte, die ihn nach allen Regeln der Kunst, auch mit Hilfe der Ellenbogen einschlossen, schachmatt setzen wollten. Und plötzlich, man traute seinen Augen kaum, lagen die drei Franzmänner auf dem Rücken ... der dadurch entfachte Entrüstungssturm auf den Rängen bleibt unvergesslich. Es nützte rein nichts, dass die Fachzeitungen des Lobes voll über Richli's Können waren. Er musste, oftmals auch als Profi schon, nur auf der Piste auftauchen, löste er unverzüglich ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert aus.

Heiri Suter als Protektor

Darob wurde ihm der Pariser Boden als gemach zu heiss. Das hinderte natürlich nicht, dass auch unser populärer „Heiri National“ auf Richli's Fähigkeiten aufmerksam wurde. Dank seiner Siege im „Grand Prix Wolber“ zwei Mal als damals noch inoffizieller Weltmeister gefeiert, er zählte zu den Ersten, die vom Pariser Buffalo-Direktor für die ersten Mailänder Six-jours engagiert werden sollten. Nur die Partnerfrage harrte der Lösung, verursachte direktoriales Kopfzerbrechen. Denn Heiri's Vorschlag kam einem Ultimatum gleich: „Entweder mit Richli oder gar nicht!“ Einwände en gros: „Der ist ja noch Amateur! Der hat ja gar keine Sechstage-Erfahrung!“ Und Suter lakonisch: „Profi ist er schnell und für das Weitere bin ich schon besorgt“. Was passierte? Die Mannschaft Suter - Richli machte Furore und Schlagzeilen zugleich. Emilio entpuppte sich auf Anhieb als sensationelles Talent mit dem vorläufigen Effekt, dass die Eidgenossen schon bald die gesamte Konkurrenz mit zwei Runden Vorsprung dominierten, was den Protest von Binda - Girandengo auslöste: Entweder werden die zwei Runden annulliert oder wir steigen aus und damit hätte das Rennen mit einer Pleite geendigt. Also wurde dem italienischen Ultimatum stattgegeben, die Schweizer zurückversetzt, jedoch zusätzlich finanziell entschädigt. Und damit war zugleich Richli's glänzende Six-jours Karriere gestartet, der in der Folge mit den verschiedensten Partnern siegte.

 

Berühmte eigene Clubfarben!

Die Episode verdient vor allem aus dem Grunde besondere Erwähnung, weil Emil von Rosine, übrigens der spätern Schwiegermama von Tour-de-France-Co-Directeur Félix Lévitan, als Dank für seine bravourösen Leistungen die Bewilligung erhielt, „seinen“ Rennclub in die Farben ihres Clubs einzukleiden. In der Folge machten denn auch bei uns die grünen Trikots mit den schwarzen und goldenen Streifen Furore, den „Nebelbach“ als „Filiale“ des Pariser Lutèce-Sportif kennzeichnend. Und jeder „Nebelbächler“ war in der Folge bestrebt, sich dieser Clubfarben würdig zu erweisen.

„Emilio“, wie er bald nach seinem viel versprechenden Profi-Debüt im Mailänder Sechstage- rennen an der Seite Heiri Suters gerufen wurde, zeichnete sich nicht nur im Rad-Rad-Kampf als schlauer Taktiker aus. Vielmehr entpuppte er sich, natürlich offiziell ebenfalls dem RVZ angehörend, auch für seine „Nebelbächler“ als gewiegter Diplomat, darauf achtend, dass die gar nicht gerne gesehenen „wilden Grünen“ keinen Schikanen ausgesetzt waren.

 

Krach im Hinterhaus 1934

Sein unglücklicher Sturz, der ihn allzu früh im Zenith seiner Erfolge dahin raffte, sollte denn auch schon sehr bald bedauerliche Konsequenzen nach sich ziehen. Kaum ein Jahr später schon, verhärteten sich die Fronten RVZ - Nebelbach. Irgendwie spielte die verpönte Trikotfarbe eine Rolle, deren Eintragung in die Lizenzen verhindert werden sollte. Von diplomatischem Geschick war beiderseits keine Rede mehr: die Nebelbächler pochten auf das unantastbare Pietät-Gedenken an ihren grossen Champion, der RVZ seinerseits auf seine langjährigen Meisterschafts-Traditionen, auf sein Prestige, seine Clubfarben respektiert zu wissen, ohne allerdings zugleich zu bedenken, dass er für einen weiteren Mannschafts-Meisterschaftssieg just auf die Nebelbächler angewiesen war. Diese wiederum waren sich ihrer Stärke umso mehr bewusst.

 

Schweizermeister

Und sie spielten prompt auch den entscheidenden Trumpf aus, sagten dem RVZ in corpore Valet und beflügelten ihre bisherige „stille“ Filiale, den Velo-Club Küsnacht! Dieser Schachzug zeitigte verheerende Folgen. Der RVZ sah sich nicht nur als langjähriger Strassen-Mannschaftsmeister entthront, sondern musste es erleben, dass der Velo-Club Küsnacht alias Renn-Club Nebelbach zum neuen Meister gekrönt wurde!

Derlei Zwistigkeiten erfreuen sich manchmal einer recht zähen Lebensdauer. Jedenfalls ist festzuhalten, dass sich die Küsnachter auch im folgenden Jahr, 1936, des bedeutsamen Zuzugs erfreuen konnten. Mit dem Unterschied allerdings, dass nunmehr der RV der Stadt Winterthur vom neuerlichen Zweikampf profitierte, den stolzen Titel erstmals erobern durfte. Verständlich, die zweimalige Niederlage den Stadtclub wurmte, dass schliesslich der „Kleinkrieg“ ein Ende fand, die engere Liaison nicht zuletzt durch die Berücksichtigung Walti Richli's im Berliner Olympia-Bahn-Vierer wieder ermöglicht wurde. Wahrscheinlich trug aber auch der Umstand dazu bei, dass der „Nebelbächler“ seine vielseitigen Badenser Randonnées unter dem Regime des „tausendjährigen Reichs“ aufgeben musste; dies ändert gleichwohl nichts an der Tatsache, dass der RCN intern intakt geblieben ist.

Selbstredend darf nicht unterschlagen werden, dass bereits anfangs der Dreissiger Jahre das Beispiel Richli - Dinkelkamp Schule machte: Nach den ersten Erfolgen auf der Strasse rückte in Werner Wägelin ein weiterer Könner auf der Rennpiste nach, der dafür besorgt war, dass die Serie der Schweizer Meistertitel nicht abriss. Während sich in der Folge Sepp Richli in administrativer Hinsicht um den Schweizer Amateur-Bahnrennsport verdient machte, sich vorab auch für die Schweizer Interessen auf dem Singemer Zement einsetzte, begannen die erheblich jüngeren Köbel und Walter Richli ihre ersten Schritte auf der Piste mit dem Endeffekt, dass der Renn-Club Nebelbach mit Wägelin und Walter Richli gleich zwei Clubkameraden in den Berliner olympischen Bahn-Wettbewerben selektioniert sehen durfte.

 

Sepp Dinkelkamp ein erfolgreicher Schüler von Emil Richli…

… aus der „Nebelbacher Schule" gekommen, wurde er ab 1934 in ununterbrochener Reihe sechsmal Profi-Sprintermeister. Ebenfalls den gleichen Titel holte Emil Richli ab 1931 dreimal.

 

Schweizer Meister 1935 im Mannschaftsfahren

in der Besetzung Alfred Cappecci, Carlo Cordazzo, Walter Diggelmann, Fritz Ruch sen. (Kapitän),Hans Sandrini, Hans Schmid und Hans Weber. In einer Zeit von 2:25:56,8. Gefahren wurde diese Meisterschaft in den Clubfarben vom Velo-Club Küsnacht.

 

Werner Wägelin ein weiterer Könner auf der Rennpiste

der dafür besorgt war, dass die Serie der Schweizermeistertitel nicht abriss. Mitte der dreissiger Jahre wurde er viermal Amateur - und 1944 Profi-Sprintermeister. Für die olympischen Bahndisziplinen von Berlin wurde er und Walter Richli, selektioniert.

 

Die Nachkriegszeit

brachten wieder einen Aufschwung und einige prominente Rennfahrer wie Carlo Clerici, Ernst Rudolf und Peter Tiefenthaler verdienten sich ihre Sporen im RCN ab.

 

Die Glanzepoche mit Oscar Plattner

fand ihren Höhepunkt in den 50er Jahren als Amateur-Sprinterweltmeister 1946 in Zürich-Oerlikon sowie als Profi-Weltmeister 1952 in Paris. Ausserdem wurde er mit Unterbrüchen von 1947-1958 fünfzehn Mal Profi-Sprintermeister und ab 1944 dreimal Amateur Sprintermeister. Als einziger der Sprinterasse gewann Oscü auch zahlreiche Sechstagerennen mit verschiedenen Partnern. Nach seinem Rücktritt nahm er 1966 das Amt als Nationaltrainer an, welches er 20 Jahre mit grossem Erfolg ausübte. Unser RCN-Ehrenmitglied, feierte 1997 seinen 75. Geburtstag.

 

Die Motorisierung

bewirkt, dass der Schweizer Radsport in ein Wellental geriet. Diesem Sog konnte sich auch der RCN nicht entziehen. 1960 war der eigentliche Tiefpunkt erreicht, als der RCN nach zwei ausserordentlichen Generalversammlungen vor der Auflösung stand.

Retter in der Not

Mit Walter Frick an der Spitze wurde die Auflösung des RCN 1960 umgangen.

 

Der Aufschwung

Röbi Frick und Fritz Spring konnten den Nebelbach ab 1969 in den grünen Bereich bringen.

 

Geselligkeit, Zusammenhalt mit Fritz Ruch

das war sein Motto, was er mit Erfolg erreichte. Die radsportlichen wie geselligen Anlässe wurden in seinem Jahrzehnt als Präsident, ab 1974, zur Tradition. Nach den Clubrennen blieb man noch in der Beiz zum gemeinsamen Trunk. Kollegialität war trotz sportlicher Rivalität im RCN grossgeschrieben. Im Feld der 25-30 Fahrer umfassenden Clubläufen vermochten sich stets die aktiven Rennfahrer wie Heinz Zumbühl, Marc Riegendinger (2x), Ernst Bürer, Harro Rusterholz und Ex-Profi Vicente Burgal (5x) in Szene setzen und RCN-Clubmeister zu werden.

Vicente war zudem Initiant des während mehreren Jahren durchgeführten Grand Prix „Salon Burgal“ mit Ziel auf der Schwägalp, war mit Abstand der beste Werber für den Renn-Club Nebelbach! Alle Fahrer die den Grand Prix fahren wollten wurden von Vicente in den RCN „beordert“.

1990 wurde Fritz Ruch zum Ehrenpräsident ernannt. Er übernahm das Amt von seinem Onkel Ernst Ruch, der seit 1949 Ehrenpräsident war. Im Jahr 1984 übergab Fritz die Führung nach 10 Jahren an Bruno Steiger.

 

Jubiläumsrennen – 60 Jahre RCN

Frühmorgens erfolgte der Start bei idealen Bedingungen beim Strandbad Mythenquai in der Nähe der Sukkulenten Ausstellung. Neutralisiert bis Rüschlikon.
1. Etappe Strassenrennen mit Massenstart, Rüschlikon-Siebnen.
    Ziel in Siebnen auf der Höhe des Restaurants nach der Abzweigung Richtung
    Sattelegg – 38.7 km.
2. Etappe Bergrennen mit Massenstart, Siebnen-Sattelegg.
    Ziel Rest. Sattelegg – 11.6 km.
3. Etappe Zeitfahren um den Sihlsee. Start und Ziel in Willerzell – ca. 20.0 km.

Die Siegerehrung des RCN Jubiläumsrennen am 18. September 1983
3. Rang Vicente Burgal   -   1. Rang Bruno Steiger   -   2. Rang Marc Riegendinger

 

Felix Koller

ein Bahn- und Strassenrennfahrer, hatte er von 1985-89 doch im RCN 5x hintereinander die Szene der CM beherrscht sowie anschliessend auch 2x die interne CM.

 

Die letzten 24 Jahren mit Bruno Steiger

1976 als Aktivmitglied dem VC Küsnacht beigetreten, wurde er schon bald eingeladen bzw. aufgefordert, sich dem RCN anzuschliessen. "Da wird Velo gefahren, da könne man etwas lernen, die Fahrradpumpe sei auch steht's dabei" … manchmal auch in den Händen damit fuchtelnd - eben ein wilder Verein!

So trat Bruno 1978 als junger Velofahrer in den RCN ein. Als flotten Kerl haben wir ihn kennen gelernt. Schon 5 Jahre später hat er als Beisitzer für 1 Jahr im Vorstand Platz genommen und anschliessend für fast ein viertel Jahrhundert den Vorsitz gehabt.

Die Jahre und mit ihnen der Fortschritt haben sich breit gemacht. Gleichsam anno dazumal als "die Bilder laufen lernten", vollzog sich während den 80er Jahren ein grosser Wandel. Der Rubel rollte, das Automobil machte die Freiheit grenzenlos, das Angebot in vielerlei Hinsicht war gegeben und, die edlen Rennmaschinen kamen anderweitig zum Einsatz.

Lange Zeit habe ich parallel zum RCN die präsidiale Leitung im Bürgerturn-Verein Küsnacht inne gehabt. Auch hier zeichnete sich zusehends ein Mitgliederschwund auf, junge und sportbegeisterte Kerle blieben fern, die strammen Mittvierziger wurde älter und auch entsprechend passiver - das zu Recht. Dieses Bild wurde auch in den Reihen des RCN ausgemacht.

Den Fehler für den markanten Rückgang (Beteiligung, Neumitglieder, Interessenverlagerung etc.) zuerst bei sich gesucht und hernach "beruhigend" festgestellt, dass auch andere Vereine mit dieser Problematik konfrontiert wurden. Ein Fakt als auch eine schwer beizukommende Epidemie.

Mit seinen Attributen "ehrgeizig, Durchhaltewillen, genau" zeigte Bruno immer und immer wieder, der Nebelbach sollte wenigstens nur annähernd zur Blütezeit zurückfinden. Der Modus wurde geändert, Anpassungen vorgenommen, farbige Bulletins versandt, Hilferufe kundgetan und sich auch virtuell angepriesen. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Irgendwann nützt auch das Beten nichts mehr, Tatsache ist, wir müssen uns mit der Situation abgeben. Ab diesem Zeitpunkt kommunizierte Bruno klar und deutlich: Ich führe den Verein weiter, zerreisse keine Stricke mehr und versuche wenn möglich, keine Möglichkeit auszulassen, neue Impulse wahrzunehmen und ggf. einzusetzen bzw. anzuwenden, um dem Ableben des RCN beizukommen.

Papier nimmt bekanntlich alles an, manchmal auch gutes und lehrreiches. Beim Zusammentragen des Materials für diese Abhandlung 85 Jahre RCN, hat das Lesen der einzelnen Festschriften und Dokumentationen einiges bewirkt. Kluger Rat ist teuer oder kommt meistens zu spät oder lässt sich nur erschwert umsetzen oder fordert z. T. Opfer für einen Neuanfang bzw. Aufschwung.

Während der Amtsperiode von Bruno hat sich der Vorstand zusammen während 128 Jahren Gedanken über den RCN gemacht. Phänomenal oder Kontraproduktiv, man erinnere sich an die Erkenntnis aus den 50er Jahren.

Der Vorstand anlässlich der 85. und a.o. Generalversammlung 2008

Josef Herzog     Friwe Wagner     Bruno Steiger     Fritz Ruch
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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